Gress Friseure wird dieses Jahr 60 Jahre alt. Mag die Bundesrepublik ihre schwerste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchleben, so durchleben wir dies im Kleinen mit unserem Unternehmen. Siebzehn Jahre hat es gedauert, den Betrieb an seinem jetzigen Standort so aufzustellen wie er bis zum Shutdown am 21.3.2020 war. Wir haben ausgebildet, weitergebildet, die richtigen Mitarbeiter und die richtigen Kunden gesucht. Wir haben nie nachgelassen, neue Pläne zu schmieden, uns strategisch langfristig aufzustellen und hatten immer die Zukunft im Blick. Leider eben auf der Basis dessen, was wir kennen oder gekannt haben. Dass diese wirtschaftliche, gesellschaftlich und soziale Struktur so empfindlich ist und von einem Virus ausgehebelt werden kann, hatte keiner auf dem Schirm. Wir stecken in einer echten, in einer tiefen Krise, die uns noch viele Jahre beschäftigen wird. Gress Friseure hat zu Beginn des Jahres 2020 wieder einen Anlauf genommen, um die neuen Ziele umzusetzen. Unsere Rote Faden Aktion 2020 hat allen Kunden gezeigt, dass wir über den Service, unsere Abläufe uns das Wohlbefinden unserer Kunden und Mitarbeiter nachdenken. Es muss für alle Beteiligten im Unternehmen, Mitarbeiter wie Kunden, immer das Beste sein, das wir leisten können. Gress Friseure ist im andauernden Betazustand. Wir lernen jeden Tag und kümmern uns nicht um das Vergangene, sondern richten den Blick in die Zukunft.
Das ist nun auf einen Schlag unmöglich geworden. Noch nie sind wir so auf uns selber zurück geworfen worden, und schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit. Was grade mit uns allen passiert ist brutal. Die Verschwörungstheoretiker kommen jetzt plötzlich wieder aus alle Löchern und nerven mich tagtäglich mit ihren Ergüssen. Es geht um die gezielte Zerstörung unseres Wirtschaftssystems. Um die Weltherrschaft der WHO, die, von düsteren Mächten getrieben, das Corona-Virus dazu benutzt, um unsere Gesellschaft zu zerstören und uns zu unterjochen. Dagegen stehen Texte wie der von Matthias Horx der in seiner RE-gnose ein positives Bild aus der Zukunft auf unsere Gegenwart wirft. Was wir als Gesellschaft jetzt brauchen ist Hoffnung auf eine gute Zukunft. Ich glaube nicht, dass jeder von erwartet, dort wieder anknüpfen zu können, wo wir vom normalen Leben getrennt wurden. Jedem ist klar, dass das nicht funktionieren wird, dass wir eine Menge Input in die Neugestaltung unserer Zukunft legen müssen. Es stimmt schon, dass das globale Finanzsystem instabil ist, dass es mit der Globalisierung, der Individualisierung und dem ungebremsten Hedonismus nicht ungebremst weitergehen kann. Trotz einzelner respektlosen Aktion von hirnlosen Trolls, die Handschuhe, Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken aus Kliniken klauen, zeigen die Menschen in Deutschland viel soziale Kompetenz und Hilfsbereitschaft. Es macht Spaß, die Musikdarbietungen auf deutschen Balkonen und aus geöffneten Fenstern anzusehen und zu hören. Es macht Freude zu sehen, dass Menschen füreinander einkaufen, sich kümmern und anderen gerne eine Freude bereiten. Das macht Hoffnung auf ein gutes Danach.e
Ein interessanter Ansatz für die Nach-Corona-Zeit kommt von Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut. Ich glaube an die Kraft des Betazustands. Wir brauchen eine Idee für die Zukunft, müssen aber offen und lernbereit sein, damit wir unsere Einstellung von gestern heute ad acta legen können. Oder, wie das unsere Großmutter Frieda immer gesagt hat: „Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an.“